Warum du heute noch mit Journaling beginnen solltest

Bestimmt hast du schon von den Morgenseiten oder der Journaling-Methode gehört. Dabei handelt es sich nicht um ein «fancy» Tool oder irgendeinen aktuellen Hype, den alle befolgen. Nein, es handelt sich um eine ganz simple Methode, die auch du für dein persönliches Weiterkommen nutzen kannst.

Willst du z. B. ein wiederkehrendes Muster oder Glaubenssätze aufdecken, die du anschliessend schriftlich erforschen und gegebenenfalls auflösen kannst? Dazu braucht es eine andere Technik, als wenn du nur dein Kopfkino beruhigen willst.

Ich selbst betreibe das Journaling seit über 20 Jahren und kann es allen wärmstens empfehlen. Durch das Journaling bekomme ich Klarheit, ordne meine Gedanken und gewinne neue Erkenntnisse, die mich zu einer neuen Sichtweise führen. Dies erreiche ich, indem ich einfach im Free Flow drauflosschreibe oder dank einer bestimmten Fragetechnik zu meinen inneren Antworten gelange.

Mit diesem Blogartikel möchte ich dir neue Impulse geben und dich ermutigen, heute noch mit deiner ganz individuellen Journaling-Praxis zu beginnen.

Bist du bereit? Na dann lass uns gleich loslegen und in diese Klarheit-Methode eintauchen.

Photo by Ava Sol on Unsplash

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Was ist Journaling eigentlich?

Falls du denkst, dass Journaling ein bisschen Tagebuch schreiben ist, liegst du völlig falsch. Journaling ist weit mehr als ein simples Tagebuch zu schreiben!

Journaling ist eine Schreibtechnik, die dich dabei unterstützt, Klarheit in dein Gedankenchaos zu bekommen. Durch den Schreibprozess kannst du auch Einsichten bekommen, wenn du vor einer wichtigen Entscheidung stehst. Wichtig dabei ist, dass du von Hand schreibst und nicht in die Tasten haust. Warum? Das erkläre ich dir später.

 

Weshalb von Hand schreiben so wirkungsvoll ist

Die ganze Magie geschieht beim Journaln mit Stift und Papier.

So lässt du dich nicht so leicht von der Technik oder dem Internet ablenken, weil dir zum Beispiel in den Sinn kommt, dass du noch etwas tun wolltest oder nachsehen solltest.

Beim intuitiven Schreiben bist du ganz bei dir und im Hier und Jetzt. Bedingung ist natürlich, dass du auch dein Handy weglegst. Von Hand schreiben erzeugt eine Art Feld mit deiner inneren Stimme und Intuition. Lässt du dich darauf ein, versinkst du mehr und mehr in diesen Bewusstseinszustand, der dich zu neuen Erkenntnissen und Lösungen führt.

Warum das so ist? Deine Hand ist die Verlängerung deines Herzens, ergo die Botschaften, die aus deinem tiefsten Inneren herausfliessen. Sie entspringen deiner Innenweisheit, man könnte sie schon fast Herz- oder Seelenbotschaften nennen.


Wir sind, was wir denken. Alles, was wir sind, entsteht aus unseren Gedanken. Mit unseren Gedanken formen wir die Welt.
— Buddha

Welche Arten von Journaling gibt es?

Wenden wir uns nun den unterschiedlichen Journaling-Methoden zu. Je nachdem, was du erreichen willst, eignen sich die eine oder andere Vorgehensweise, die ich dir hier näherbringen möchte.

Morgenseiten (nach Julia Cameron)

Die wohl bekannteste Journaling-Methode sind die Morgenseiten nach Julia Cameron. Hier geht es darum, dass du morgens direkt nach dem Aufstehen drei Seiten vollschreibst, ohne darüber nachzudenken. Diese Vorgehensweise aktiviert den kreativen Fluss und bringt dich dir selbst näher.

Ein kleiner Nachteil davon ist, dass die Methode sehr zeitintensiv ist und du dir entsprechend Zeit einplanen solltest. Ich nenne diese Art von Journaling auch Free flow.

Tipp: Lass es lieber sein, wenn du knapp dran bist. Du wirst dich unnötig gestresst fühlen, wenn du das Journaling nur erledigst, um es abhaken zu können. Das Resultat ist unbefriedigend und lohnt sich daher nicht.

Fragetechnik

Auch die Fragetechnik ist eine alte Methode, die gerne in der Psychologie oder im Coaching benutzt wird. Das Verfahren ist ebenfalls sehr einfach. Du tauchst mit einer bestimmten Frage in das Thema ein und schreibst alles auf, was dir in den Sinn kommt.

Anschliessend tauchst du mit einer neuen Frage, die sich auf das bereits Geschriebene bezieht, weiter ins Thema ein, um danach in einem dritten Schritt mit einer weiteren Frage noch tiefer einzutauchen. Dieser Prozess kann bis zu sieben Folgefragen beinhalten, kann aber schon nach fünf beendet sein. Das hängt ganz davon ab, wie du dich schon mit dem Thema auseinandergesetzt hast und welche Erkenntnisse du für dich erlangst.

Diese Strategie verlangt absolute Ehrlichkeit sich selbst gegenüber, und den Mut, dem wunden Punkt auf den Grund zu gehen, damit er sich in einen Wunderpunkt verwandelt.

 

Dankbarkeitstagebuch

Bestimmt hast du auch von diesem Ritual gehört. Morgens und abends schreibst du dir 3 – 5 Ereignisse auf, über die du dankbar bist.

Das können spontane Begegnungen sein, ein inspirierendes Gespräch mit einer fremden Person, ein Lächeln oder unerwartete Hilfestellung, ein Geschenk deiner Tochter oder das selbstgemalte Bild deines Sohnes. Deine Gesundheit, deine Wohnung, deine Freunde, deine Familie, auch das gehört dazu.

Ein zunächst so unscheinbares Vorgehen gibt dir in deinem Alltag immens viel. Es richtet deine Aufmerksamkeit aufs Hier und Jetzt, trainiert deinen Optimismusmuskel und dein positives Mindset. Zudem öffnet es dein Herz und hebt deine Stimmung und deine Schwingung an.

 

 Wie findest du die für dich passende Journaling-Methode?

 

Dieser Entscheid hängt vom Thema oder der Sachlage ab, die du verändern möchtest.

Geht es lediglich darum, deinen «Mindfuck» zu klären und Gedanken zu ordnen, dann eignet sich die Free-Flow-Methode (Morgenseiten). Hier schreibst du einfach drauflos und leerst deinen Kopf. Dein Kopfkino-Geplapper beruhigt sich und du beginnst Lösungen zu erkennen.

Steht hingegen ein Entscheid bevor, oder brauchst du Klarheit zu einem bestimmten Thema, empfehle ich die Fragetechnik. 

Was ich dir auf jeden Fall empfehle, ist, daraus eine Gewohnheit zu machen. Denn Psychohygiene hat mitunter einen Einfluss darauf, wie es um unsere Gesundheit, unser Immunsystem und unser Wohlbefinden steht.


Das Wort, das aus der Seele kommt, das setzt sich ganz bestimmt ins Herz!
— Rumi

Schreiben zu (d-)einem Ritual machen! 

Ich gebe dir hier ein paar Beispiele, wie du das Schreiben zu einer Routine und deiner persönlichen Gewohnheit machen kannst. Viele Dieser Tipps nutze ich selbst je nachdem, was ich gerade brauche und wie ich weiterkommen möchte.

Wofür du dich entscheidest, soll schlussendlich für dich stimmen. Wichtig ist, es soll deine Kreativität und Klarheits- und Veränderungsprozess unterstützen.

Richte dir zu Hause einen Platz ein, wohin du dich zum Schreiben zurückziehen kannst. Vielleicht benutzt du einen bestimmten Kugelschreiber oder Füllfeder, um dieses Ritual zu würdigen und zu ehren.

Du kannst auch Kerzen, eine Räuchermischung oder ätherische Öle für eine angenehmere Atmosphäre verwenden.

Versuche immer zur gleichen Zeit zu schreiben. Damit schaffst du zum Beispiel ein Morgenritual, oder ein Abendritual, um den Tag abzuschliessen.

Ich beziehe auch meistens ein Dankbarkeitsritual mit ein, bevor ich mit den Morgen- oder Abendseiten beginne. Es gehört für mich inzwischen zu meinem Alltag, die kleinen Dinge zu erkennen und dankbar dafür zu sein.

Je nachdem wie die Fragestellung lautet und wie intensiv sich das Thema zeigt, gehe ich eine Ebene tiefer. Für diesen besonderen Shift trinke ich unterstützend eine Tasse zeremoniellen Cacao, um das intuitive Schreiben und den Transformationsprozess zu unterstützen.

Journals du schon regelmässig und wenn ja, welche Technik wendest du an? Schreib es ins Kommentarfeld, denn ich bin schon ganz gespannt auf deine Antworten.

In diesem Sinne wünsche ich dir einen fabelhaften und inspirierenden Tag.

Herzlichst,

Cristina

 

PS. Hier findet du die Termine der nächste Cacao Circle & intuitives Schreiben.