Struktur im Business – Weshalb nur intuitiv arbeiten als Selbstständige nicht ausreicht!
Vor zwei Jahren buchte ich mein erstes Business Mentoring, nachdem ich ein Jahr ein wenig verpeilt und eher ziellos versuchte, die Selbstständigkeit aufzubauen.
In diesem ersten Jahr war mein Fokus auf die Innenarbeit gerichtet, und meine spirituelle Lehrerin erwähnte immer wieder: Ich sollte meiner Intuition folgen und danach handeln.
Das mag ein sehr hilfreicher Tipp sein, wenn das eigene Business schon gut aufgestellt ist und du ein regelmässiges Einkommen mit deinen Kunden erzielst. Doch in der Anfangsphase ist es unerlässlich, dass du eine klare Struktur aufbaust!
Genau das möchte ich dir in diesem Blogartikel mitgeben: eine Struktur im Business aufzubauen, die fern von Verbissenheit und inflationären Überstunden ist. Probiere die Tipps aus und adaptiere sie, sodass sie für dich stimmen und passen.
Denn wie du ja weisst: Es gibt keine allgemeingültige Regel, die für alle gleich anwendbar ist. Auch wenn du das immer wieder hörst. Der Erfolg zeigt sich darin, dass du dir zwar von Business-Mentoren die Inspiration und Tools holst, aber das für dich herausnimmst, was individuell für dich passt, und das Gelernte anwendest.
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Verbissenheit vs. Hingabe
Wir sind sehr auf Leistung getrimmt und entsprechend auch sehr daran gewöhnt, aus dem Kopf heraus zu handeln. Das ist eine sehr gute Eigenschaft, wenn es darum geht, Strategien zu entwickeln oder eben eine Struktur in deinem Business zu definieren. Nutze diese Stärke unbedingt gekonnt dafür.
Auf der körperlichen Ebene ist es jedoch suboptimal, nur im leistungsorientierten Modus zu arbeiten. Wir alle (Männer inklusive) besitzen einen Biorhythmus, der von uns verlangt, bewusst Pausen einzulegen und sich auszuruhen.
Wenn du lernst, auf deine Körpersignale zu hören und z. B. den Power-Nap zu machen, bist du anschliessend viel produktiver und effizienter, als wenn du stur deine To-do-Liste abstotterst. Das führt langfristig, im schlimmsten Fall, zu einem Burn-out.
Eine gesunde Balance zu erschaffen, ist hier die Geheimformel, auch Work-Life-Balance genannt.
Erlaube dir, das zu tun, was für dich stimmt. Pausen zu machen, wenn du es brauchst, und dann zu arbeiten, wenn du fit bist.
Im Gegenzug kannst du deine Not-to-do-Liste erstellen und das Schiff der leistungsorientierten Arbeitsweise langsam, aber sicher verlassen.
Struktur = Gefängnis?
So befremdlich das nun klingen mag: Struktur bringt eine immense Freiheit!
Wenn du ein klares Gerüst in deinem Business hast, vom Tagesablauf bis hin zu internen Prozessen, bringt dies auch eine Ruhe in dein Geschäft hinein. Unvorhergesehene Situationen bewältigst du besser und kannst sie vermutlich auch entspannter lösen.
Statt dich ständig in deinen Ideen oder Arbeiten zu verzetteln und somit auch Zeit zu verlieren, erledigst du die anfallenden Arbeiten mit weniger Zeitaufwand. Einfach nur, weil du eine klare Struktur definiert hast, die zu dir und deinem Lebensstil passt. Keine kopierte Vorgehensweise, sondern DEINE!
Lerche oder Eule?
Bist du eher ein*e Frühaufsteher*in oder bis spät in die Nacht aktiv?
Diese Erkenntnis hilft dir, wenn es darum geht, deine Woche zu planen. Finde heraus, wann deine beste Arbeitszeit ist, und halte dich auch daran. Das beinhaltet übrigens auch die passenden Essenszeiten sowie Freizeit, soziale Kontakte und sportliche Aktivitäten zu berücksichtigen.
Ich bin die absolute Frühaufsteherin. Mir macht es nichts aus, schon um 6:30 Uhr zu arbeiten. In dieser Zeit bin ich effizient, meine Kreativität ist sehr hoch, und ich kann auch meine Kundentermine optimal und in kurzer Zeit vorbereiten.
Um 13 Uhr ist für mich Lunch Time, und dieses Zeitfenster ist bewusst in meinem Kalender geblockt. Zwischen 14 und 15 Uhr versuche ich keine Termine zu haben, denn das ist mein Tief. Wenn mir danach ist und es möglich ist, gönne ich mir ein Power-Nap. Das wirkt erfrischend und gibt mir wieder Energie. Erst um 16 Uhr bin ich wieder bereit für geschäftliche oder private Aktivitäten.
Und wann ist deine ideale Arbeitszeit?
“If plan A didn`t work: The alphabet has 25 more letters. Stay cool!”
Weniger ist mehr
Es gibt zig Tools, die du nutzen kannst, um deine Struktur zu organisieren. Asana, Wunderlist, Evernote, Trello, Dropbox ... um nur einige zu nennen.
Bevor du dich im Dschungel all dieser Tools verlierst, überleg dir gut:
Was brauchst du wirklich?
Was hilft dir, effizient zu sein und den Überblick zu bewahren?
Bist du der Typ, der online gut arbeitet, oder bist du visuell veranlagt und brauchst doch noch Stift und Papier?
Der letzte Punkt mag seltsam klingen, doch ich habe für mich realisiert, dass ich einen Mix aus on- und offline brauche, um wirklich meine Struktur zu bewahren. Ich nutze einen Online-Kalender, und mit dem Bullet Journal zu arbeiten, funktioniert für mich sehr gut.
Reduziere lieber auf das Nötigste, anstatt dich mit Tools auseinanderzusetzen, die dich vom Arbeiten abhalten. Das ist übrigens auch eine Art von Prokrastination. (Alles selbst erlebt ;-) )
Pomodoro-Technik, Bullet Journal oder doch Eisenhower-Prinzip?
Wenn die To-do-Liste so lang ist wie eine Reise nach Südamerika, ist die Gefahr gross, sich zu verzetteln.
Was hilft in diesem Fall? Ruhe bewahren, durchatmen und Struktur schaffen.
Ich gehe so vor, dass ich mir als Erstes alles aufschreibe, was ich zu erledigen habe. Diese Liste teile ich nach Themen und Projekten auf. Ich liste alles auf, was es pro Bereich zu erledigen gibt, das beinhaltet jeden noch so klitzekleinen Task (z. B. Social-Media-Grafiken erstellen, Texte schreiben, Facebook-Veranstaltung erstellen, Raum mieten, passende Teilnehmer*innen einladen etc.).
Anschliessend nutze ich die Eisenhower-Methode, d. h., ich teile die Tasks nach ihrer Dringlichkeit ein.
Das verschafft mir einen ersten Überblick. Im zweiten Schritt breche ich diese Ziele weiter herunter auf den Monat und die Woche. Dazu hat sich für mich das Bullet Journal als super Tool erwiesen.
Die ellenlange Liste ist nun unterteilt, die vielen Aufgaben sind auf einmal machbar. Den Fokus kann ich so auf den nächsten Schritt statt auf den «unerreichbaren» Gipfel richten.
Einige schwören auf die Pomodoro-Technik und erledigen so einiges in kurzer Zeit. Dieser Ansatz funktioniert ganz einfach: Du stellst den Timer auf 25 Minuten und arbeitest fokussiert an der einen Sache.
Für mich hat sich diese Art nicht bewährt. Ich kriege innerlich einen extremen Druck, der mich dermassen anspannt, dass es mich von der Arbeit eher abhält als in den Flow bringt.
Vielleicht ist es bei dir anders. Probiere es aus und schreib mir doch im Kommentarfeld, wie es für dich funktioniert hat und ob du ein eigenes Format daraus entwickelt hast.
Finde deine Struktur!
Damit du die für dich passende Struktur finden kannst, lohnt es sich, unterschiedliche Techniken auszuprobieren.
Ohne der Pomodoro-Technik mehrere Chancen gegeben zu haben, wüsste ich heute nicht, dass es nichts für mich ist. Meine adaptierte Form ist: Ich lasse einfach den Timer weg und arbeite fokussiert an der einen Sache.
Widerstand da?
Ist immer noch ein grosser Widerstand da?
Ich kann dir sehr gut nachfühlen. Meine grösste Angst war: den Flow und die Verbindung zu meiner Intuition zu verlieren. Eine kreative Blockade zu bekommen und die Projekte und Ziele gar nicht zu schaffen.
Genau das Gegenteil ist passiert! Mit einer klaren Struktur weiss ich genau, wann ich was erledigen soll. Trotzdem verfolge ich diese Gliederung nicht verbissen, sondern höre auf meinen Körper. Wenn der Fluss stockt, dann ist eben eine Pause nötig. Die gönne ich mir auch.
Das kannst auch du für dich erschaffen und so dein Business in eine neue Form bringen.
Wie? Indem du dich für eine neue Vorgehensweise öffnest und ausprobierst.
Was nimmst du aus diesem Artikel für dich heraus? Wie änderst du deine Struktur und welche Methoden benutzt du?
Bin gespannt, im Kommentarfeld davon zu lesen.
Herzensgrüsse
Cristina
PS. Fühlst du dich immer noch sehr eingeengt und gefangen, wenn du dir nur vorstellst, Struktur in deinem Business zu erschaffen?
Dann vereinbare eine unverbindliches Erstgespräch und lass uns besprechen, in welcher Form ich dich unterstützen kann.