Warum es Zeit ist, mit deinem Inneren Kind Frieden zu schliessen, und du langfristig nicht drum herum kommst

Woran erkennst du, dass du mit deinem Inneren Kind noch nicht in Verbindung bist?

Je nachdem in welchem Umfeld ein Kind aufwächst, lernt es zu lieben und Liebe weiterzugeben. Erlebt ein Kind hingegen eine lieblose Umgebung, entwickelt es Methoden, um die Liebe seiner Eltern zu erlangen.

Aufgrund dieser Strategie sind Menschen mit ihrer Aufmerksamkeit „im Aussen“ – das heisst, sie suchen Anerkennung und Liebe im Aussen. Sie möchten einfach gesehen werden. Sie wünschen sich Liebe.

Kinder, die ohne Liebe aufwuchsen, streben danach, diese Leere dadurch aufzufüllen, dass sie mit allen Mitteln versuchen, auf sich aufmerksam zu machen. Das zeigt sich, indem das Kind z. B. alles versucht perfekt hinzukriegen oder sich genauso verhält, wie es von ihm erwartet wird, so spricht und das sagt, was die anderen hören wollen ... Im Grunde genommen ist es einfach ein Hilfeschrei nach Liebe.

In diesem Artikel erkläre ich dir, wie diese Verhaltensmuster sich entwickeln, wie du sie frühzeitig erkennst und dich davon lösen kannst.

Warum es Zeit ist, mit deinem Inneren Kind Frieden zu schliessen, und du langfristig nicht drum herum kommst

Photo by Hans Vivek on Unsplash

Wie entstehen Verhaltensmuster?

Hast du schon einmal ein Baby beobachtet? Ein Neugeborenes ist einfach im Moment: im Hier und Jetzt – pure Liebe. Bedingungslose Liebe. Wertfrei. Erwartungslos. Es IST.

Schaust du ein Baby an, ist es unmöglich, ihm nicht mit Freude, Liebe und einem Lächeln zu begegnen. Dein Herz öffnet sich – ob du willst oder nicht.

Die Aufgabe der Eltern ist es, sich um dieses kleine Wesen zu kümmern. Es zu füttern und zu umsorgen. Sie tun es nach bestem Wissen und Gewissen – keine Frage. Doch scheitern einige darin, dass sie ihnen ihre Werte versuchen aufzuzwängen. Werte, die per se nicht schlecht sind, doch können diese Werte sie später dich teilweise in ihrer Freiheit einengen.

Das tun sie nicht mit böser Absicht, sondern weil sie es nicht anders kennen. „Denn sie wissen nicht, was sie tun.“

Kinder kopieren ihre Eltern und die Erwachsenen in ihrem Umfeld. Sie lernen aus dem, was sie sehen. Lebt man ihnen Machtspiele und Opferrolle vor, wenden sie diese später selbst an.

Auch die Wortwahl und den Umgang mit sich selbst schauen sich die Kinder von den „Grossen“ ab. Fehlende Selbstliebe und Selbstvertrauen prägt sie genauso wie Achtsamkeit und Liebe.

Bedauerlicherweise ist es so, dass sich diese Menschen (noch) nicht von ihrer Vergangenheit gelöst haben. Sie re-AGIEREN auf Dinge im Aussen, die sie triggern (ihren roten Knopf drücken), und fallen dann in diese angelernten oder übernommenen Rollen.

Das geschieht nur so lange, wie sie sich mit der Rolle, die sie eingenommen haben, identifizieren.

Die meistverbreitete Rolle ist die des Opfers. Das äussert sich z. B. mit diesen Denkmustern:

  • Ich bin so arm dran.

  • Immer muss ich mir Dinge hart erkämpfen.

  • Niemand liebt mich.

  • Alle sind gegen mich.

  • Ich bin so einsam und allein.

  • Nichts gelingt mir auf Anhieb.


Menschen, die im Opferdenken verharren, schieben gerne die ganze Schuld auf das Gegenüber, anstatt die Verantwortung für ihr Handeln selbst zu übernehmen.

Mit dieser Denkweise liegt es auf der Hand, dass diese Menschen sich immer wieder Situationen manifestieren, in denen sie diesen „Mangel“ anziehen.

Sie müssen sich Dinge erkämpfen, weil sie das nicht anders „kennen“.

Sie werden an der Kasse unfreundlich behandelt.

Sie führen Beziehungen, unter denen sie leiden und worin sie sich unerfüllt fühlen.

Sie verlieben sich „immer“ in den „Falschen“, der sie schlussendlich nur ausnutzt.

Ihnen fehlt schlichtweg das Bewusstsein, dass sie sich ihre Realität selbst erschaffen.


Das Leben ist wie ein Spiegel – wenn du es mit einem Lächeln betrachtest, bekommst du ein Lächeln zurück.
— unbekannt

Wie erkennst du, wenn du in das Kind-ICH verfallen bist?

Kennst du solche Momente, in denen du z. B.:

  • fast alles persönlich nimmst?

  • dich ständig angegriffen fühlst und mit Trotzen oder Schmollen reagierst?

  • deinen Eltern viele Situationen aus der Vergangenheit immer noch übel nimmst (anstatt zu erkennen, dass sie ihr Bestmögliches getan haben)?

  • gleich wütend wirst, wenn dir jemand etwas sagt, das nicht in deinen Kram passt?

  • in der Vergangenheit schwelgst, anstatt im Hier und Jetzt zu sein?

  • auf Situationen reagierst – du dir jedoch deines Tuns „nicht“ bewusst bist?


Schon mal erlebt?

Was auch immer das bei dir ausgelöst hat, du bist aus dem Erwachsenen-ICH gefallen.

Erkenne, was es mit dir zu tun hat.

In solchen Momenten hilft: ATMEN – INNEHALTEN – ZU DIR KOMMEN.

Im zweiten Schritt hilft es dir zu erkennen, in welche Rolle du verfallen bist und welches Muster dich eingenommen hat.

  • Woher kennst du dieses Verhalten?

  • Was hat es mir bis heute gegeben? (oft Schutzmechanismus)

  • Welche Lernaufgabe im Leben habe ich noch nicht abgeschlossen?

  • Bleib aber in der Beobachterrolle. Das heisst: Du gehst zwar zurück in die Vergangenheit, bleibst aber wert- und urteilsfrei!

Im dritten Schritt ist es hilfreich, dass du den Auslöser erkennst und den Moment erwischst, bevor du ins Kind-ICH fällst.

Gelingt dir das, erspart dir das in Zukunft einige unnötige Zankereien :)

Wie löst du dich von diesem alten Muster?

Ganz einfach: Tritt in Kontakt mit deinem Inneren Kind.

Zu Beginn kann es nur langsam gehen oder überhaupt nicht möglich sein. Gib nicht gleich auf – was du viele Jahre vernachlässigt hast, braucht seine Zeit, um wieder in Verbindung zu treten.

Schliesslich erwartest du auch nicht von einem frisch gesetzten Samen, dass gleich am ersten Tag 1000 neue Triebe spriessen?

Ist der Kontakt hergestellt? Führe regelmässig einen Dialog mit deinem Inneren Kind.

Lass es zu Wort kommen und sich äussern. Der Zugang kann über viele Wege geschehen: Schreiben, Spielen, Malen, in der Natur sein ...

Finde den Weg, der dir diese Verbindung ermöglicht.


Akzeptiere, was ist. Lass los, was war.
Und hab Vertrauen, was wird!
— unbekannt

Vergebung, weil du es verdient hast

Um dich komplett zu befreien, lohnt es sich, dir und deinen Eltern zu vergeben. Du tust es nicht für deine Eltern, sondern du tust es, weil du Frieden verdient hast.

Führe auch einen Dialog mit deinen Eltern. Dazu eignet sich das Lagerfeuer-Ritual (nach Louise Hay).

Rede mit ihnen, sprich all das aus, was du schon lange sagen wolltest.

Lass unbedingt die Emotionen fliessen, die aufkommen.

Bist du wütend? Lass es raus!

Bist du traurig und möchtest nur weinen? Lass die heilenden Tränen fliessen.

Willst du deine Eltern anschreien? Lass Dampf ab!

Du kannst dir kaum vorstellen, wie leicht du dich danach fühlst. Wie viel erlöster und befreiter du dich fühlst.

Meine Kundinnen bestätigen mit immer wieder, wie sich danach die Beziehung mit und zu ihren Eltern verändert hat.

Eine kraftvolle Bindung

Jetzt, da du diese neue Beziehung mit deinem Inneren Kind geschaffen hast, hilft es dir, diese auch weiter zu pflegen. So wie du es mit guten Freunden auch tust.

Nimm dir immer wieder Zeit und geht in Kontakt. Sprich zu deinem Inneren Kind, schenke ihm deine Liebe. Zeig ihm, dass du für es da bist. Gib ihm das, was ihm gut tut. Das verstärkt eure Bindung noch mehr.

Was gibt es Schöneres als dieses neue Band mit deinem Inneren Kind zu vertiefen und das neue Vertrauen zu geniessen?


Schwierige Wege führen oft zu schönen Zielen.
— unbekannt

Wie löst und erkennst du Verhaltensmuster? Wie gelingt es dir, dich zurück ins Hier und Jetzt zu bringen?

Ich freue mich auf deine Tipps im Kommentarfeld.

Herzensgrüsse

Cristina

P.S. Soll ich dich mit dem Lagerfeuer-Ritual nach Louise L. Hay unterstützen? Das Herz-Gespräch eignet sich perfekt dafür.