6 Schritte wie du wieder lernst, dich mit deiner Intuition zu verbinden und ihr zu vertrauen

Bauchgefühl, sechster Sinn, Intuition, Eingebung: Viele Namen hat die innere Führung, immer wieder stellen mir Kundinnen diese Fragen:

«Hat das jeder?» – «Wie kann ich das vertiefen, resp. neu erwecken?» – «Wie lerne ich, wieder auf meine innere Stimme hören»?

Diese Fähigkeit hat jeder in sich, du hast lediglich verlernt, darauf zu vertrauen und vor allem HINZUHÖREN! Damit du deiner inneren Stimme wieder folgen kannst, brauchst du diese vier Feinheiten:

Geduld, Übung, Offenheit, auch wirklich zuzuhören, und Vertrauen.

Hier findest du sechs Tipps, wie du dir das aneignen kannst. Aber hey – du musst dich schon auf diesen Prozess einlassen, sonst geht es nicht.

Bist du bereit?

 
Photo by Jeswin Thomas auf Unsplash

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Was ist überhaupt Intuition?

Auszug aus Wikipedia:

Intuition (von mittellateinisch intuitio = unmittelbare Anschauung, zu lateinisch intueri = genau hinsehen, anschauen) ist die Fähigkeit, Einsichten in Sachverhalte, Sichtweisen, Gesetzmäßigkeiten oder die subjektive Stimmigkeit von Entscheidungen zu erlangen, ohne diskursiven Gebrauch des Verstandes, also etwa ohne bewusste Schlussfolgerungen.

Intuition ist ein Teil kreativer Entwicklungen. Der die Entwicklung begleitende Intellekt führt nur noch aus oder prüft bewusst die Ergebnisse, die aus dem Unbewussten kommen. Kritisch ist hierbei zu sehen, dass bei positiver Wirkung einer − zunächst nicht begründbaren − Entscheidung gerne von Intuition gesprochen wird, während man im Falle des Scheiterns schlicht „einen Fehler gemacht“ hat, wobei es gerade keinen Mechanismus gibt zu prüfen, welche mentalen Vorgänge zur jeweiligen Entscheidung führten.

Erinnerst du dich an Situationen, bei denen du mit dem Kopf entschieden hast? Die bekannte „Plus vs. Minus“-Liste erstellt hast?

Im Gegenzug hast du sicherlich andere Male einfach aus dem Bauch heraus entschieden. Du hast auf deine innere Führung vertraut.

Welche Situation hast du am Ende als angenehmer und stimmiger erfahren?

Statt mit deinem Verstand zu entscheiden, gibt es ein inneres Wissen in dir, worauf du vertraust. Und genau darum geht es.

1. Meditation

Damit du dich neu mit deinem intuitiven Teil verbinden und diese Weisheit in dir entdecken und entwickeln kannst, braucht dein Geist Ruhe. Ein entspannter Geist hilft dir, den Fokus von aussen nach innen zu richten, die Stille im Innen zu finden und so auch zu den Antworten zu gelangen, die du gerade suchst.

Ein Weg dazu ist die Meditation. Still sitzen und horchen.

Meditieren hat viele positive Einflüsse auf die Gesundheit. Zum Beispiel senkt es den Blutdruck, erhöht die Konzentration und lindert Schlafstörungen und Depression. Es steigert das Selbstwertgefühl, du empfindest deine Gegenwart reiner und bist mehr in Harmonie mit dir, deiner Umwelt und der Natur – um nur einige zu nennen.

Du bist neu in diesem Thema und weißt nicht, wie du anfangen sollst? Starte mit der Atmung. Richte deine Aufmerksamkeit darauf. Du atmest ein, du atmest aus. Nur das zählt.

Kontinuität ist gefragt. Fange klein an. Drei Minuten pro Tag reichen aus. Es geht um die Absicht, um die Gewohnheit, die du setzt. Einen Muskel trainierst du auch regelmässig und bleibst am Ball. So ist es mit der Meditation. Setze dich jeden Tag hin und übe. Aus den 3 Minuten werden bald 5, dann 10, und irgendwann weißt du gar nicht mehr, dass es für dich unmöglich war.

Zu Beginn stellst du fest, wie sich der „Monkey Mind“ – deine Gedanken – schnell bemerkbar macht. Das ist ganz normal, jeder geht das immer wieder durch. Lasse die Gedanken einfach an dir vorbeiziehen.

Es geht nicht darum, einen Rekord zu erzielen und gedankenlos 180 Minuten pro Tag still zu sitzen. Das ist unmöglich! Nicht denken geht nicht. Vielmehr ist das Ziel, den Gedanken nicht den Fokus zu geben, den sie sonst die restlichen 18 Stunden am Tag erhalten.

Vielleicht hilft es, dir vorzustellen, dass deine Gedanken Nachrichten-Textzeilen sind, die (wie bei TV-Nachrichtensendungen) unten über den Bildschirm rasen. Meistens viel zu schnell, sodass du nicht alles komplett erfassen kannst …

Oder du stellst dir vor, dass deine Gedanken wie Wolken am Himmel an dir vorbeiziehen.

Lass sie einfach sein, hafte nicht an ihnen. Konzentriere dich danach wieder auf den Atem.


Wenn deine Augen keinen Weg mehr sehen,
schliesse sie und folge dem Weg
den dir dein Herz zeigt.
— unbekannt

2. Gefühle zulassen

Ein Punkt, den wir in unseren Breitengraden oft ablehnen: unsere Gefühle.

Fragst du dich, was das mit der Intuition zu tun hat? Dein Körper sendet dir bei jeder Begegnung und in jeder Situation ein Signal. Er warnt dich, weil er dich beschützen will, oder gibt grünes Licht, wenn keine Gefahr lauert. (Eine Zellerinnerung aus der Steinzeit: Es ging um Leben oder Tod).

Ergo: Dein Körper spürt, wenn dir etwas gut gesonnen ist oder eben nicht.

Damit du diese Signale wieder hörst und wahrnimmst, darfst du lernen, deine Gefühle zuzulassen, die du tief in dir vergraben hast.

Wenn du meditierst, lösen sich innere Blockaden. Diese Gefühle kommen hoch und möchten jetzt aus deinem Zellkörper heraus. Wut, Trauer, Neid … all das ist normal.

Lass es zu. Zu lange hast du all das mit dir rumgetragen und fest den Deckel draufgehalten. Es hat seinen Grund, dass es sich genau JETZT zeigt. Löse dich von diesen Themen, bevor sie sich in ernsthafte Krankheiten transformieren .

Wichtig ist hierbei, dass du die Beobachterrolle einnimmst. Das bedeutet: Du wertest und verurteilst nichts und niemanden. Egal was hochkommt, egal welche Bilder sich dir zeigen.

Wenn sich dir Wut zeigt: Nimm wahr, wo im Körper sich die Wut befindet. Wie fühlt sie sich an? Wie sieht sie aus? Welche Form hat sie?

Nimm Kontakt mit ihr auf, starte einen Dialog mit der Wut.

  • Was möchte sie dir zeigen?

  • Was sagt sie dir?

  • Weshalb ist sie da?

  • Was will das Gefühl dir aufzeigen?

  • Wie geht es dir dabei?

  • Was nimmst du wahr?

Du wertest nicht, du beobachtest nur. Bleibst neutral, nimmst nur wahr, was kommt. Mehr brauchst du nicht.

Lasse die Wut durch dich hindurchfliessen. Lehne sie nicht ab, blockiere sie nicht. Je nachdem wie tief die Wut sitzt, braucht es länger, um sie aus dir heraus zu arbeiten. Auch das ist ok, jeder darf in seinem Tempo gehen.

Vielleicht hilft es dir, aufzuschreiben, was du gerade erfahren hast, damit du so deine Gedanken ordnen und loslassen kannst.

3. Allein sein

Wann warst du letzte Mal bewusst alleine zu Hause und hast dir das geschenkt, wonach dir gerade ist? Dir auch die Ruhe gegeben, nach der deine Seele und dein Inneres sich sehnen?

Allein sein kann im ersten Moment erschrecken. Zu sehr lenkt uns die laute Außenwelt vom Wesentlichen ab. Viele Menschen können nicht allein sein, können die Stille um sich herum nicht aushalten, können sich nicht mit sich selbst auseinandersetzen. Es überfordert sie.

Doch genau das ist es, was die Verbindung zu deiner inneren Führung verstärkt. Was sie tiefer und inniger macht. Eine Freundschaft pflegst du doch auch, indem du dir Zeit dafür nimmst. Das Gleiche darfst du mit deiner inneren Stimme kultivieren. Du gehst eine innige Verbindung mit dir selbst ein.

Nimm dir einmal die Woche Zeit, wo du dich bewusst nur mit dir selbst beschäftigst. Plane nichts für diesen Tag, sondern horche in dich hinein. Worauf hast du Lust? Was bereitet dir heute Freude? Was brauchst du jetzt?

Das, was sich dir zeigt, darfst du dir gönnen. Unterstütze das Ganze damit, dass du dir eine Wohlfühlatmosphäre kreierst. Du bist es dir doch wert?

Bereitest du dir an deinem ersten „Me-Time“-Date ein leckeres Essen zu oder gönnst du dir vielleicht ein Dinner im neuen Restaurant um die Ecke?? Entdeckst du dein künstlerisches Hobby wieder? Schreibst du weiter an deinem angefangenen Buch? Gönnst du dir ein heißes Bad und liest endlich das Buch, das schon viel zu lange im Bücherregal steht?

Hab den Mut und folge deiner inneren Führung. Trau dich, genau das zu tun, wonach dir ist!

Eine kleine Regel stelle ich für dich auf. Was nicht zählt: an deinem Date-yourself-Tag vor der Glotze abhängen oder im Internet surfen.

Schummle nicht 😉 – du tust es nicht für mich, sondern für dich.


Nur weil bisher noch niemand das sieht,
was du siehst, bedeutet das nicht,
dass du auf dem falschen Weg bist.
— unbekannt

4. Erster Gedanke

Vertraue darauf! Der erste Gedanke ist der, der aus der Tiefe deiner Seele entspringt. Das ist die zündende Idee, die dir deine innere Stimme zuflüstert … Sie ist rein. Dein Verstand hat sich noch nicht eingemischt. Meist fängt das Verstandsgeplapper kurz danach an:

  • Nee, es ist unmöglich, dass das funktioniert.

  • Du willst ein Buch schreiben? Wen interessiert, was du zu sagen hast?

  • Kannst du das überhaupt?

  • Du kannst doch nicht tanzen! Was willst du in einem Tanzkurs?

  • Ohne Ausbildung funktioniert das nie!

  • Wie kommst du über die Runden ohne Anstellung? Ein Job ist doch notwendig, um deine Rechnungen zu bezahlen …

Genau mit diesen Glaubenssätzen, die wir innerlich kontinuierlich abspulen, schränkst du dich und dein Potenzial tagtäglich ein. Unsicherheit macht sich breit, und es grüßen der Zweifel und die Angst, unsere treuen Gefährten …

Um diesen Zustand zu stoppen, hilft diese Anleitung:

Wenn du merkst, dass sich negative Gedanken einschleichen, frag dich:

„Ist dieser Gedanke nützlich?“

Konkret heisst das: Macht es dich glücklich, stark, mutig, entschlossen? Hilft er dir, deine

Ziele zu erreichen und Träume zu verwirklichen? Hilft er dir, weiterzukommen und eine Lösung zu finden?

Ist die Antwort Nein, dann sag innerlich „STOPP!“.

Ersetze den Gedanken mit einem nützlichen. Etwas, das dich gut fühlen lässt und dich motiviert, weiterzumachen.

Es mag am Anfang anstrengend sein, doch es ist just eine Übungssache. Wie mit Sport und Training: Je regelmässiger du es tust, umso einfacher gelingt es dir.

Setze dich nicht unter Druck. Du musst nicht heute schon alles wissen und können … Ängste sind normal, wenn es um Veränderungen geht. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und verlässt ungern die bekannte Komfortzone.

Lass dir Zeit, die Antwort auf deine Frage zu finden. Schliesslich geht es nicht darum zu entscheiden, ob du das blaue oder rote Kleid anziehen sollst ;-).

5. Intuitives Schreiben

Ein weiteres Werkzeug, dich deiner inneren Stimme wieder näher zu bringen, ist das intuitive Schreiben, auch automatisches Schreiben (frz. Écriture automatique) genannt.

Diese Methode benutze ich, wenn ich eine Antwort auf eine Situation benötige und keine klaren Gedanken fassen kann, weil ich zu sehr im Kopf bin. Ich kann nicht mehr unterscheiden: Was ist hier Bauchgefühl oder Kopf??

Und so geht’s:

Vor dir liegen ein Blatt Papier und ein Stift. Vergewissere dich, dass du die nächsten 20 Minuten ungestört bist. Setz dich bequem hin, atme ein paar Mal tief ein und aus.

Nimm den Stift zur Hand und lasse die Erwartung oder vorhandene Anspannung los. Das gelingt dir, indem du dich auf deine Atemzüge konzentrierst und dabei auch die Absicht aussprichst:

«Ich lasse alles los und öffne mich für meine innere Führung!»

Atme aus. Lasse los. Wiederhole das drei Mal.

Konzentriere dich auf die Frage, die du hast. (Ich schreibe sie manchmal auch auf dem Blatt oben hin, mir hilft es beim Loslassen).

Dann lass es geschehen. Halte den Stift locker in der Hand und warte, bis sich die Antwort sozusagen von selbst schreibt.

Ich gebe zu, es gelingt nicht immer. Das bedeutet für mich, dass ich jetzt noch nicht für die Antwort bereit bin. Das lasse ich dann auch so stehen, und gut ist.

Die Lösung kommt meist auf einem anderen Weg zu mir. Sei es im Gespräch mit Freunden, ein Lied, das ich höre, oder als Gedankenblitz.

Manchmal hilft es auch, eine Nacht darüber zu schlafen und die Frage quasi als Traum-Absicht zu formulieren, sie loszulassen und darauf zu vertrauen, dass dir die Antwort gezeigt wird.


Wenn es sich nicht öffnen lässt, war es
vielleicht gar nicht deine Tür.
— unbekannt

6. Morgenroutine

Seit ich nicht mehr aus dem Haus hetze, sondern mir morgens genügend Zeit nehme, um meine Morgenroutine zu geniessen, gehe ich den Tag entspannter an.

Wie sieht meine „Me-Time Deluxe“ aus?

Als Erstes ziehe ich Öl, nehme eine Dusche und meditiere. Anschliessend braue ich mir einen Kräutertee, zünde eine Kerze an – vielleicht noch ein Duft – und beginne mit den Morgenseiten. Diese Art zu schreiben, habe ich aus dem Buch von Julia Cameron: Der Weg des Künstlers gelernt.

Die Morgenroutine gibt mir Halt, Stabilität und Klarheit. Sie hilft mir, zu mir zu kommen, mein Inneres wahrzunehmen und den Tag mit einem freien Geist zu beginnen. Die Tagesenergie ist positiver, und entsprechend zeigt sich das in deinem Alltag. Das Aussen reagiert ja bekanntlich auf dein Inneres.

Die Morgenseiten zu starten, ist ganz simpel. Der Effekt: Oho! Bereit für dein Abenteuer?

Du brauchst ein Notizbuch und einen Stift. Gleich nach dem Aufstehen setzt du dich hin und schreibst drei Seiten voll.

Zu Beginn mag es schwieriger sein, doch mit der Zeit gelingt es dir immer leichter. Und wenn es mal stockt? Schreib genau das hin: „Es stockt jetzt. Ich habe keinen Plan, was ich zu Papier bringen soll.“

Wichtig ist, dass du nicht mit Schreiben aufhörst. Einfach weitermachen, bis du deine drei Seiten niedergeschrieben hast.

Versuch es eine Woche lang. Beobachte, was passiert und was sich für dich verändert. Merkst du nach sieben Tagen, dass es dir nicht entspricht, lass es wieder sein.

Finde stattdessen heraus, wie deine Morgenroutine aussehen kann.

Wenn du Bewegung brauchst, beweg dich. Wenn dich Musik inspiriert, höre sie und schenke dir das, was du brauchst … Es geht ja darum, dass du lernst, auf DEINE innere Führung zu hören, nicht das zu tun, was für andere stimmt.

(Eigentlich müsstest du die Morgenseiten gleich nach dem Aufstehen schreiben. Ich meditiere vorher, weil es so für mich stimmt.)

Was nimmst du aus diesem Artikel mit? Schreib mir im Kommentarfeld, bin schon ganz gespannt auf deine Antwort.

Herzlichst,

Cristina