Mein neues Leben nach dem Schweigeretreat - Life reset

Mitte Oktober verbrachte ich fünf Tage im Jonathan-Seminarhaus bei Chieming (D) und nahm am Schweigeretreat mit Lola Jones teil. Sie ist die Gründerin von Divine Openings und hat zahlreiche Onlinekurse geschaffen, die das Bewusstsein verändern.

Alles begann mit ihrem Buch: „Alles läuft super, während ich weg bin.“ Es inspirierte mich und leitete viele Veränderungen in meinem Leben ein. Es ist ihre Tür zu einer neuen Denkweise, ja eine Bewusstseinsveränderung. Bereits nach 20 Seiten war ich so beeindruckt, dass ich mich gleich für das diesjährige Retreat anmeldete: Ich wollte sie live erleben!

Der andere Reiz war, zu erfahren: Was passiert mit mir, wenn ich fünf Tage nicht reden darf? Was verändert sich? Wie geht es mir dabei? Kann ich das überhaupt?

Nota bene, ich bin als Plaudertasche bekannt ...

In diesem Artikel verrate ich dir meine Erkenntnisse und erzähle dir auch, mit welchen Veränderungen ich jetzt mein neues Leben beginne. Ich bin ein neuer Mensch – Indianerehrenwort.

 
Photo by Kai Dörner auf Unsplash

Photo by Kai Dörner auf Unsplash

 

Warum Schweigen sich lohnt

Schweigen ist das Tor zur Seele. Es öffnet eine Tür, die dich direkt mit deiner inneren Weisheit, deiner Intuition, verbindet.

Es stärkt, was schon immer vorhanden war, jedoch in der lärmenden Aussenwelt oft nicht wahrgenommen oder vergessen wird. Durch das Schweigen gibst du deiner inneren Stimme die Möglichkeit, lauter zu werden und sich den Raum wieder zu nehmen, und lässt dich wieder von ihr führen.

Der eigenen Intuition zu folgen, ist deshalb so wichtig, weil sie mit dem höheren Selbst verbunden ist, das wiederum mit der Schöpferquelle – der Ursprung allen SEINS.

Wenn du auf sie hörst, weisst du, dass das wirklich die Stimme ist, die zum Wohle deiner weiteren Entwicklung handelt. Dir auch das offenbart, was für dich bestimmt ist, sich für dich gut anfühlt und dich weiterbringt.

Dieser Eingebung zu folgen, hilft dir, deine Träume zu entdecken und sie zu verwirklichen – sofern du die Stimme beherzigst. Sie macht dir auch bewusst: Wer du bist. Weshalb du hier bist. Was du kannst. Welches deine Talente sind. Und wo deine Stärken liegen.

Mithilfe dieses Wissens erschaffst du dir das Leben, wovon du schon immer geträumt hast.

Sprechen wird obsolet

Und auf einmal realisierte ich:

Wir füllen oft den Tag mit Gequatsche, das gar nicht notwendig ist.

Weshalb machen wir das?

Nur um die „unangenehme“ Stille auszufüllen und uns abzulenken? Damit wir auf keinen Fall unsere wahre Essenz fühlen und unser wahres Selbst erkennen?

Ich überlege mir jetzt gut:

Weshalb möchte ich das jetzt sagen? Ist es von Relevanz oder um etwas auszufüllen?

Ist es hilfreich, wenn ich es sage?

Bringt es etwas, das zu sagen?

Geht es mit mir in Resonanz?

Wenn die Antwort tendenziell Nein ist, schweige ich lieber.

Gefühle sind „schlecht“

Eigentlich sind wir Menschen Wesen des Fühlens. Gefühle gehören zu uns, wir lernen und entwickeln uns mit Emotionen.

Leider wird vielen als Kind gelehrt, dass wir keine Gefühle zeigen dürfen. Gefühle sind tabu, Weinen ist schlecht. Ergo: Gefühle zeigen ist eine Schwäche.

Was zählt ist: nicht fühlen, taub und abgestumpft sein.

Das gehört zum Konzept dieser leistungsorientierten Gesellschaft, in der wir leben, nur so funktionierst du am besten. Es ist eine Gesellschaft, die auf Erfolg und auf Bestnoten getrimmt ist und woraus Konkurrenzdenken entsteht.


Nimm Dir Zeit für Gefühle,
sie bestimmen Dein Leben!
— unbekannt

Unterdrückte Gefühle befreien sich / versteckte Gefühle erwachen

Durch das Schweigen kam ich nicht drum herum, meine Gefühle zuzulassen und anzunehmen.

Die Ablenkung war weg! Ich konnte nicht mehr davor weglaufen. Mich beschäftigen mit einem Buch, mit Sport, mit einer DVD ...

Auf einmal wurde mir bewusst, wie sehr ich meine Gefühle immer noch unterdrücke. Dabei dachte ich immer, dass ich sie zulasse.

Wenn es um die Essenz geht, das Gefühl zuzulassen und zu fühlen, fürchte ich mich davor. Ich schiebe es von mir weg, stopfe es in eine tiefe Ecke meiner Seele und lege den Deckel drauf. (Ich lernte ja, nicht emotional sein zu dürfen, weil es mein Umfeld störte ...)

Mir das einzugestehen, war das böse Erwachen aus der Selbstlüge! Autsch ...


Ich habe aus tiefstem Herzen gelacht, Freude und Glückseligkeit gespürt und Tränen zurückgehaltener Trauer geweint.

Das war so befreiend für mich! Einfach nur, weil ich den Mut hatte, diese unterdrückten Gefühle endlich zu fühlen, sie zuzulassen, sie anzunehmen. Ich bin jetzt weicher geworden und gehe viel sanfter und liebevoller mit mir um.

Mein emotionaler Rucksack fühlt sich so viel leichter an. Ehrlich gesagt ist da gar kein Rucksack mehr auf meinen Schultern ...

Es ist kein Leid und Kummer, gutes oder schlechtes Empfinden, sondern es sind Essenzen, die auch ihren Platz in meinem Leben haben dürfen.

Es ist so wie mit den vier Jahreszeiten: Mal ist es wärmer, mal kälter. Die passende Kleidung ermöglicht mir, dass ich mich immer gut und wohl fühle. Egal ob es regnet, schneit oder die Sonne scheint.

Stille verbindet Menschen

Durch das Verbot des Sprechens während des Retreats waren wir alle sehr bei uns.

Wir waren viel feinfühliger, respektvoller, achtsamer und mitfühlender den anderen gegenüber. Und das, obwohl wir bei uns bleiben „mussten“ und den anderen nicht beistehen durften, wenn wir merkten, dass es jemandem schlecht ging. Genau diese Regel befreite mich von einigen Verhaltensmustern, die ich antrainiert hatte.

Keine Opferrolle mehr, keine Suche nach Liebe durch Anerkennung, keine falschen Illusionen mehr ...

Ich lernte, mir selbst zu helfen, mich wieder zu spüren, Gefühle zuzulassen und meine Schwingung ohne Unterstützung zu erhöhen.

Aus dieser Erfahrung ist noch deutlicher geworden, wie wichtig es ist, dass keine Abhängigkeit zwischen Klient und Coach entsteht. Es war schon immer meine Philosophie – nun vertrete ich sie noch viel stärker.

Ist das nicht wundervoll? Diese Freiheit zu erlernen und zu erkennen, dass du dein eigener Schöpfer bist und somit die Verantwortung für dein Leben übernimmst.

Die langersehnten Antworten

Die Stille hat mir meinen wahrhaftigen Weg gezeigt. Ich war zwar unterwegs dahin, doch habe ich noch mehr Klarheit bekommen, was es ist und wie ich es umsetzen kann.

Ich möchte Menschen noch mehr darin stärken, die innere Kraft der Weiblichkeit zum Ausdruck zu bringen. Leider dominiert oft die männliche Seite – bei Frauen wie auch bei Männern.

Ich habe erkannt, wie wichtig es ist, Menschen dahin zu führen, dass sie die männliche und weibliche Seite in Einklang bringen und zusammen vereinen können. So wie es das Yin-Yang-Symbol perfekt veranschaulicht.


Stille ist die Sprache des Herzens.
— unbekannt

Es darf mit Leichtigkeit geschehen

Um das Thema Arbeit und mich persönlich weiterzuentwickeln, erkannte ich, dass sehr viele alte Denkmuster meine Einstellung beeinflussten.

  • Um im Leben etwas zu erreichen, musst du hart dafür arbeiten.

  • Ohne Fleiss kein Preis.

  • Das Leben ist kein Honigschlecken.

  • Du brauchst einen Job, um deine Rechnungen bezahlen zu können.

  • Es ist nie genug da.

Einige dieser Glaubenssätze werden in meiner Familie immer noch sehr kultiviert. Sie wurden mir auferlegt – davon verabschiede ich mich jetzt! Sie gehören nicht zu mir!

In diesen fünf Tagen lernte ich, wie sich Themen aus der Vergangenheit einfach auflösten, als seien sie nie da gewesen.

Just dadurch, dass ich mich auf mich selbst eingelassen habe. Meine Gefühle gefühlt habe und so meiner wahren Essenz den Weg frei mache.

Leichtigkeit darf sein, und ich gebe dem auch Platz und Raum.

Ich tue nur noch das, was sich für mich gut anfühlt. Fühlt es sich nicht richtig an, dann weiss ich, dass ich mir selbst im Weg stehe. Das zeigt mir einfach auf, dass ich etwas zu krampfhaft versuche, es er-ZWINGEN will.

Da fehlt die Freude. Da fehlen der Spass und vor allem die Leichtigkeit.

Darauf habe ich keine Lust mehr! Mit angezogener Handbremse fahre ich nicht mehr durch die Gegend.

Nein sagen erlaubt – warum ich ab jetzt zuerst in mich hineinhorche

Eine Situation lehrte mich, dass ich teilweise zu schnell reagiere. Unüberlegt sage ich Dingen zu, ohne vorgängig zu prüfen, ob es wirklich ein klares JA ist.

Einfach aus dem Gefühl heraus empfand ich diese Entscheidung im ersten Moment zwar als gut. Weil ich aber meine innere Führung noch nicht miteinbezogen hatte, spürte ich bald, dass es sich gar nicht stimmig anfühlte.

Ich hatte nicht in mich hinein gespürt, ob es wirklich das ist, was ich will.

Obwohl ich zuerst zugesagt hatte, sagte ich zeitnah wieder ab. Ich hatte den Mut, Nein zu sagen und somit für mich einzustehen.

Es klingt vielleicht wie eine Kleinigkeit für dich – für mich war es ein wichtiges Erlebnis, das mir zeigte, wie gut es sich anfühlt, Nein zu sagen, meine Grenzen zu respektieren. Das Beste war: Ich hatte überhaupt kein schlechtes Gewissen, wie das früher öfters der Fall war.

Daraus lernte ich, dass ich in Zukunft den Gedanken sich zuerst setzen lasse, anstatt es gleich auszusprechen, meine innere Führung frage und so spüre, ob es sich für mich wirklich passend anfühlt.


Der Geist ist der Lenker aber die Emotion der Antrieb.
— unbekannt

Wer ist die Nummer eins?

Das zeigt mir, wie wichtig es ist, dass ich die Nummer eins in meinem Leben bin!

Nicht im egoistischen Sinne, sondern vielmehr: Wenn ich in meiner Kraft bin, kann ich meine Kunden viel besser im Coaching begleiten. Wenn es mir gut geht, kann ich viel aufmerksamer und präsenter für meine Familie und meine Freunde da sein.

Ich tue Dinge, die mir guttun, und tanke Energie auf, wenn es notwendig ist. Ich lege Pausen ein, wenn ich spüre, dass ich jetzt dringend eine brauche.

Neue Kräfte sammle ich bei einem ausgiebigen Spaziergang im Wald oder an der Limmat.

Nahrung für die Seele ist auch, mir etwas Ausgewogenes und Leckeres zu kochen. Seelenfutter ist ein nettes Buch lesen oder einfach ein Nickerchen machen.

Was gönnst du dir heute Schönes, um dir Gutes zu tun und deine Seele zu nähren?

Kopfkino ade!

Mein Kopf ist leer. Das Kopfkino-Theater (die Stimme des Verstandes) ist auf ein Minimum verstummt. Eine angenehme Ruhe ist da – ich geniesse diese Stille. Es ist eine neuerschaffene Weite in mir.

Ich kannte diese gedankenfreien Augenblicke schon vorher, hätte aber nie gedacht, dass noch mehr geht. Es ist ein unglaubliches Gefühl von Freiheit, Stille, Tiefe, Ruhe und Vertrauen ins grosse Ganze.

Eine Intensität auf einer anderen Ebene – eine Stufe weiter – das nenne ich Bewusstseins-Quantensprung!


Die Absurdität des Planens

Diese ganze Planerei, das Zukunftsdenken, fühlt sich jetzt absolut überflüssig an!

Der Flow ist verstärkt da. Ich lasse mich leiten. In erster Linie geht es darum zu erkennen: Was tut mir jetzt gut, was fühlt sich jetzt gut an, was braucht es jetzt zu tun?

Ich trete erst in Aktion, wenn ich den Impuls dazu habe, und dann gebe ich alles, was nötig ist, um diese Idee umzusetzen.

Keine Blogartikel-Themen planen und To-do-Listen, die mich schlussendlich sowieso nur blockieren oder harzig umsetzbar sind, weil es nicht aus dem Flow entsteht ...

Jetzt wo ich zurück in Zürich bin, erkenne ich, dass es eine Art Aushalten (müssen) ist. Den Flow auf mich zukommen lassen. Das bedingt, dass ich noch ein paar Tage leer sein darf.

Die Schwierigkeit sehe ich lediglich darin, es in dieser Stadt der Perfektion, der Schnelligkeit und der (Ver)Planung auszuhalten. Eine Stadt, für die Langsamkeit ein Fremdwort ist.

Doch ich bleib bei mir und lebe die Langsamkeit. Egal was um mich herum passiert. Ich vertraue darauf und warte. Impuls für Aktion oder leer bleiben und warten.

Wenn die Zeit dafür reif ist, zeigt es sich mir. Was sein darf, kommt auf mich zu. Es ist nicht notwendig, etwas zu erzwingen – es fühlt sich nicht gut an und lässt sich sowieso nur harzig und schwierig erreichen.

Innere Stärke / innere Kraft

Das Schweigeretreat hat mir viel Klarheit eingebracht. Ich habe eine vertiefte innere Kraft und Stärke entwickelt. Ich bleibe bei mir und stehe für mich ein, aus Selbstliebe zu mir. Ich schwimme mit dem Fluss des Lebens mit.

Ich geniesse die Langsamkeit, die Ruhe und dieses Vertrauen. Das fühlt sich wundervoll befreiend an. Ich bin so verbunden mit mir, so intensiv und kraftvoll.

Ich tue nur noch das, was sich für mich gut anfühlt und mich in meinem Flow unterstützt. Ich gehe anderem aus dem Weg – das harzige Erarbeiten und Erkämpfen gehört zu meinem alten Leben.

Ich bin jetzt leer, frei und bei mir angekommen.

Und nun?

Alles in allem kann ich sagen, dass das eine unglaubliche Erfahrung für mich war. Im Juni 2018 bin ich auf jeden Fall wieder mit dabei. Vielleicht du auch?

Dieses Gefühl der Zeitlosigkeit, die Verbundenheit mit meiner Seele und die Verbindung mit meiner inneren Stimme halte ich aufrecht. Unterstützend habe ich mich für das Divine-Opening-Training angemeldet.

Dank dieser Stille ist mein Herz weit ausgedehnt und offen. Ich fühle eine innige Liebe, ein unglaubliches Mitgefühl, eine tiefe Dankbarkeit und Wertschätzung mir und meinen Mitmenschen gegenüber.

Ich weiss, dass ich mit meiner Arbeit in eine neue Dimension eingetreten bin. Freue dich darauf.



Hast du auch schon an einem Schweigeretreat teilgenommen? Wie war es für dich?

Schreib mir deine Erlebnisse ins Kommentarfeld. Ich bin schon ganz gespannt darauf.

Ich wünsche dir einen Tag voller Leichtigkeit und Freude.

Herzlichst,

Cristina